Bike-Festivals in Willingen am 05.06.2005


Daten:

  • Strecken: 53/100/129km
  • Höhenmeter: 1300/2600/3300Hm

Bericht: Christoph Poettgen

Es war Sonntag morgen, 5 Uhr, als mein Wecker klingelte. Die Tasche hatte ich zum Glück schon am Vortag gepackt, so dass ich mich nach etwa einer halben Stunde, noch halb verschlafen (dem Betriebsausflug am Freitag sei Dank), bereits im Auto auf dem Weg in Richtung Willingen befand.

Die ganze Woche schon hatte ich gespannt die Wettervorhersagen verfolgt: "Hoffentlich wird es dieses Wochenende wieder trocken bleiben und warm werden!!!"

Und? Die Bedingungen am Sonntag waren zum Biken alles andere als gut. Die Strecke war vom Regen am Samstag und Sonntag Morgen total aufgeweicht, die Temperatur lagen um die 8-9° . Also, das beste Wetter, um eigentlich zu Hause zu bleiben!

Die vergangenen Jahre hatte ich in Willingen leider mehr oder weniger immer Pech gehabt. Vor allem letztes Jahr kam eins zum anderen. Es begann schon morgens beim Abholen der Startunterlagen. Wie jedes Jahr fiel auch an diesem Morgen der Blick zuerst auf den auf der Startnummer befindlichen Buchstaben, der den Startblock vorgibt. Die Enttäuschung war groß, wieder nur Block "D", d.h., Start erst um 8 Uhr und die Chance auf eine vordere Platzierung war weg. Ich konnte mich zwar bereits nach dem Start ein Stück absetzten, hatte aber dann nach etwa 5 km bereits den letzten Fahrer der 7.30 Uhr-Startgruppe vor mir. Ab jetzt begannen ziemlich nervige und zeitraubende Überholmanöver. Zu guter letzt hatte ich dann auch noch einen technischen Defekt an der Gabel, der das ganze Chaos komplett machte. Die zweite Hälfte des Rennens bin ich mit blockierter Gabel gefahren. Im Ziel fehlten mir hinterher etwa 9 Minuten auf den Sieger.

Aber dieses Jahr sollte alles anders werden. So zumindest hatte ich es mir vorgenommen, wenn nicht...


Lado Fumic, 20. Platz im CC-Weltcup-Rennen am Samstag

Bereits der besagte Buchstabe auf der Startnummer verhieß gutes: Block "A". Das Beste vom Besten, was den Startplatz betrifft.

Noch motiviert vom letzten NRW-Cup-Rennen in Saalhausen begab ich mich dann auch mit weiteren 1500 Fahrern pünktlich um 7.30 Uhr auf die Marathonstrecken.

Trotz Führungsauto ist das Tempo auf den ersten Kilometern durch Willingen ziemlich hoch. Man darf gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn jetzt ein Fahrer auf der nassen Straße stürzen würde...

Für mich lief der Start genau wie in den Rennen zuvor nicht schlecht. Aber es war erstaunlich, wie schnell sich das große Fahrerfeld auseinander zog. Das lag wahrscheinlich an dem höllschen Tempo, dass auf der Hauptstraße Richtung Usseln bergauf angeschlagen wurde.


Der Däne Jakob Fuglsang, 23. Platz im CC-Weltcup-Rennen

Zum Glück war ich vorne mit dabei, denn, nachdem wir von der Straße abgebogen waren, kam ein kurzer, aber heftiger Anstieg. Aus den Jahren zuvor wusste ich, dass es an diesem Punkt etwas weiter hinten stets zum "Stau" kommt, sobald ein Fahrer absteigen muss. Und dann wäre erstmal zeitaufwendiges Schieben angesagt gewesen.

Die erste Hälfte des Rennens verging für mich wie im Flug. Mittlerweile hatte ich mich in eine größere Gruppe kurz hinter der Spitzengruppe eingereiht.

Doch dann passierte das, was eigentlich kommen musste.


Manuel Fumic, 26. Platz im CC-Weltcup-Rennen

Bereits am Samstag war ich ziemlich erkältet gewesen. Die Hoffnung, ich könnte am Sonntag größtenteils wieder fit sein, erfüllte sich leider nicht. Ganz im Gegenteil, ich hatte auch noch Halsschmerzen bekommen. Der Gedanke, nicht an den Start zu gehen, wurde aber schnell wieder beiseite gedrängt.

Wie gesagt, die erste Hälfte des Rennens lief nicht schlecht. Doch dann machten sich meine Halsschmerzen wieder mehr bemerkbar. Vorsichtshalber habe ich das Tempo ein wenig zurück genommen und mich in die nachfolgende, nächste größere Gruppe zurückfallen lassen.

Das Tempo konnte ich auch gut mitfahren. Die Überlegungen, welche Runde ich jetzt fahren sollte, hatten sich damit erledigt.

Nach etwas über 2 Std. Fahrtzeit und ca. 53km war ich dann doch ziemlich froh, im Ziel zu sein.

Als ich hörte, dass der erste Fahrer über die mittlere bzw. lange Distanz vor etwa drei Minuten erst in die nächste Runde gefahren ist, habe ich mich doch ein wenig geärgert, dass Rennen beenden zu müssen. Aber Gesundheit geht vor!!!

So belegte ich im Endeffekt den 18. Platz von ca. 800 Finishern in der Männerklasse auf der kurzen Distanz.

Insgesamt war der Marathon in Willingen trotz des schlechten Wetters wieder super besucht (über 3000 Starter!!!!) und auch top organisiert. Jedes Jahr wieder ein Highlight, zumal man nach dem Marathon noch gemütlich über das Festival-Gelände gehen kann, um vielleicht noch ein paar Schnäppchen zu machen oder mit Fachleuten über dies und das zu plaudern.

Gruß
Christoph


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